Jesu Himmelfahrt
50 Er führte sie aber hinaus bis nach
Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete,
schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten
zurück nach Jerusalem mit großer Freude
53 und waren allezeit im Tempel und
priesen Gott.
Warum feiern wir Himmelfahrt?
Laut dem Evangelium nach Lukas fuhr Jesus Christus 40 Tage nach
seiner Auferstehung in den Himmel. Das heißt 10 Tage später wurden die Apostel
vom Heiligen Geist erfüllt, unser heutiges Pfingstfest und ebenfalls das
jüdische Fest Schawuot.
Himmelfahrtsbräuche

An Christi Himmelfahrt wird die mächtige, seit 40 Tagen brennende Osterkerze ausgeblasen. Danach zieht man seit dem Mittelalter vielerorts eine Christusfigur in das Gewölbe hinauf. Sobald sie verschwunden ist, regnet es aus dem Kirchengewölbe Blumen, Rosinen, Mandeln, Heiligenbilder oder Hostien. Die Wetterexperten der Gemeinde hatten schon zuvor eine Erkenntnis gesammelt: Aus der Richtung, in welche die frei drehende Christusfigur zuletzt geschaut hatte, sollte das nächste Gewitter kommen.
An den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt finden in vielen
Pfarren Bittgänge statt. Daher wurde die Woche mit dem Himmelfahrtstag auch
Kreuzwoche genannt. Meist gehen diese Kreuzgänge zur nächstgelegenen Kirche.
Bereits im Jahre 469 wurden diese bereits beliebten Bitttage
offiziell für Gallien eingeführt und verbreiteten sich weiter. Die Päpste
Gregor der Große (um 600) und Papst Leo III. (795 bis 816) förderten die
Verbreitung und Ausgestaltung dieser Prozessionen besonders. Bei diesen
Flurumgängen zu nahe gelegenen Kirchen, Kapellen und Flurkreuzen wurde
beziehungsweise wird um gute Ernte und die Abwendung von Witterungsproblemen
wie Dürre, Hagel oder Hochwasser gebetet.

Über die Bittprozessionen und das Aufziehen einer Christusstatue lästerte bereits der protestantisch gewordene Gelehrte Sebastian Franck im “Weltbuch” von 1534. Heute sind Francks Schriften wichtige Quellen für die frühe Existenz von Bräuchen, die das Christentum entwickelte.

Volkskundlich betrachtet sind die wandernden, singenden und
trinkenden Väter so etwas wie verlorene Söhne, zumindest uneheliche Enkel der
Auffahrt: In Erinnerung an das Treffen Jesu mit seinen Jüngern auf einem Berg
unternahm im 19. Jahrhundert nämlich vor allem die männliche Jugend
Bergwanderungen. Im Zusammenspiel mit älteren Handwerksbräuchen entstand daraus
allmählich die Sitte der "Herrenpartien". Anfang des 20. Jahrhunderts
wurden diese Profanprozessionen abgewandelt: Der Tag wurde in Anlehnung an den
"Muttertag" zum "Männer-" oder "Vatertag", der
oft genug mit mehr als einem Umtrunk endet.
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