Donnerstag, 29. Mai 2014

Jesus Christus - Himmelfahrt



Jesu Himmelfahrt
50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude
53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.


Warum feiern wir Himmelfahrt?
Laut dem Evangelium nach Lukas fuhr Jesus Christus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel. Das heißt 10 Tage später wurden die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt, unser heutiges Pfingstfest und ebenfalls das jüdische Fest Schawuot.

Himmelfahrtsbräuche

 








An Christi Himmelfahrt wird die mächtige, seit 40 Tagen brennende Osterkerze ausgeblasen. Danach zieht man seit dem Mittelalter vielerorts eine Christusfigur in das Gewölbe hinauf. Sobald sie verschwunden ist, regnet es aus dem Kirchengewölbe Blumen, Rosinen, Mandeln, Heiligenbilder oder Hostien. Die Wetterexperten der Gemeinde hatten schon zuvor eine Erkenntnis gesammelt: Aus der Richtung, in welche die frei drehende Christusfigur zuletzt geschaut hatte, sollte das nächste Gewitter kommen.

An den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt finden in vielen Pfarren Bittgänge statt. Daher wurde die Woche mit dem Himmelfahrtstag auch Kreuzwoche genannt. Meist gehen diese Kreuzgänge zur nächstgelegenen Kirche.
Bereits im Jahre 469 wurden diese bereits beliebten Bitttage offiziell für Gallien eingeführt und verbreiteten sich weiter. Die Päpste Gregor der Große (um 600) und Papst Leo III. (795 bis 816) förderten die Verbreitung und Ausgestaltung dieser Prozessionen besonders. Bei diesen Flurumgängen zu nahe gelegenen Kirchen, Kapellen und Flurkreuzen wurde beziehungsweise wird um gute Ernte und die Abwendung von Witterungsproblemen wie Dürre, Hagel oder Hochwasser gebetet.








 


 Über die Bittprozessionen und das Aufziehen einer Christusstatue lästerte bereits der protestantisch gewordene Gelehrte Sebastian Franck im “Weltbuch” von 1534. Heute sind Francks Schriften wichtige Quellen für die frühe Existenz von Bräuchen, die das Christentum entwickelte.










Der Tausch, Kreuz gegen Bollerwagen




Heute werden die einst viel verbreiteten Himmelfahrtsbräuche nur mehr an wenigen Orten - etwa Anzing und Baumburg in Oberbayern - gepflegt, so dass der erst 1950 kanonisierte, rein katholische Feiertag Mariä Himmelfahrt inzwischen oft mehr Beachtung erfährt. Grund dafür ist nicht zuletzt eine "Konkurrenzveranstaltung", die der Kirche seit dem 19. Jahrhundert zu schaffen macht: der Vatertag.

Volkskundlich betrachtet sind die wandernden, singenden und trinkenden Väter so etwas wie verlorene Söhne, zumindest uneheliche Enkel der Auffahrt: In Erinnerung an das Treffen Jesu mit seinen Jüngern auf einem Berg unternahm im 19. Jahrhundert nämlich vor allem die männliche Jugend Bergwanderungen. Im Zusammenspiel mit älteren Handwerksbräuchen entstand daraus allmählich die Sitte der "Herrenpartien". Anfang des 20. Jahrhunderts wurden diese Profanprozessionen abgewandelt: Der Tag wurde in Anlehnung an den "Muttertag" zum "Männer-" oder "Vatertag", der oft genug mit mehr als einem Umtrunk endet.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen