Donnerstag, 19. Januar 2017

Die Sprache unserer Kleidung - Teil1

nach dem gleichnamigen Buch von Elizabeth Rice Handford)

Ich sitze in einer Gemeinde und wenn ich mich so umschaue, sehe ich allerlei verschiedene Menschen. Da bin ich, gekleidet im langen Kleid und mit Häubchen, andere Frauen tragen einen Hosenanzug, wieder andere sind herausgeputzt mit Perlenketten und Highheels. Dazwischen sitzen junge Mädchen mit Hotpans und Tanktop, daneben ein Teenie mit hautengen Jeans und "Jesus liebt mich" Shirt.
Jede dieser Frauen sieht Gottes Wort als wahr und unumstößlich an. Woher kommt dann diese Vielfalt? Ist es für Gott überhaupt interessant was wir anziehen?

Wer diese Artikelreihe liest, sollte dies auf jeden Fall ohne Vorurteile tun und dieses Thema mit offenem Herzen betrachten. Wer nicht bereit ist seine Einstellung dahingehend zu überdenken, sollte vielleicht lieber weiter blättern.

Nun aber wieder zur Fragestellung zurück.
Hat unsere Kleidung für Gott überhaupt einen Wert?

Es ist ein warmer Abend, die Sonne taucht den Himmel in flüssiges Gold und durch einen wunderschönen Garten laufen Adam, Eva und Gott sich unterhaltend umher. Wahrscheinlich lachen sie miteinander und erfreuen sich an der Schönheit der Schöpfung. Doch eines Tages findet diese schöne Zeit ein jähes Ende. Gott kommt in den Garten und sucht Adam. Er ruft nach ihm und dann steht er da, welkende Blätter hat er sich notdürftig angelegt um seine Nacktheit zu verstecken, sie ist ihm unangenehm. 
An diesem ersten Auftauchen von Kleidung wird die Sünde bildhaft. Sie verrät Adam und sein Verstoß gegen Gottes Gebot. Und dann setzt sich Gott selbst hin und schafft dem Menschen Kleidung, die das Sinnbild seiner Sündhaftigkeit, nämlich seine Scham bedeckt. Wir können uns vorstellen, wie er in der Selben Hingabe, wie er den Menschen geschaffen hat, ihm auch die erste Kleidung schafft.
An dieser Begebenheit erkennen wir, das Gott, schon zu Beginn viel Wert auf die Kleidung legte. Schauen wir doch malgenau hin.

1. Die erste Kleidung machte Gott selbst und bedeckte damit das Sinnbild der Sünde, denn an der Bedeckung sah er die Sünde des Menschen.

2. Vor der Sünde lag kein Problem in der Nacktheit vor, erst mit der Sünde wurde die Nacktheit zu dem Problem. Mit der Sünde kam die Scham, aber auch die Lüsternheit. Die Sünde hat die Herrlichkeit des Gottgeschaffene Körpers zum Einfallstor des Satans gemacht. Daher ist es nur nachvollziehbar, dass ein schamhaftes Äußeres, welches der Sünde entgegen steht, Gottgefällig ist.

Kleidung als Zeichen von Gruppenzugehörigkeit und Herzenshaltung





Wenn wir auf die Schulhöfe unserer Kinder schauen, sehen wir sofort auf einen Blick wie wichtig Kleidung ist, um eine Gruppenzugehörigkeit zu symbolisieren.
Da stehen die HipHopper mit Capi und Trainingshosen, die Gothics, die ganz in schwarz gehüllt sind oder die Punker, die bewusst abgeranzt sind, mit bunten Haaren, Springer Stiefeln und Piercings. Wenn jetzt jemand durch die Tür auf den Hof tritt, sehen wir sofort zu welcher Gruppe er gehört, aber nicht nur das. Wir sehen an der Kleidung auch, welche Einstellung er hat. So lehnen Punker zum Beispiel auch mit ihrem Äußeren die Spießigkeit und Normen der Eltern ab und drücken dieses auch an ihrer Kleidung aus.
Anscheinend ist unsere Kleidung mehr als nur Verhüllung. Sie ist ein Sinnbild unseres gesellschaftlichen Standes und unserer Gesinnung. Mit ihr zeigen wir wer wir sind. Nicht um sonst heißt es Kleider machen Leute.
Wenn man das betrachtet, wird auch klar, dass es auch so was wie eine Christenuniform geben sollte mit der wir die Gangmitgliedschaft mit Gott symbolisieren.
Jeden Tag beurteilen wir Menschen anhand ihres Äußeren, sogar Ärzte merken daran den Fortschritt eines Patienten, wenn er sich wieder um sein Äußeres kümmert.
Wenn nun unsere Kleidung so viel über unsere Haltung ausdrückt, was wollen wir damit zeigen? Auf welcher Seite stehen wir?

Gott liebt schöne Dinge

Denken wir doch mal daran, wie viel Liebe Gott in seine Schöpfung gesteckt hat. Mit wie vielen Details hat er sie doch versehen, um sie so schön zu machen, dass wir sie trotz aller Kunstfertigkeit nicht abbilden können.
Allein über die Schönheit der Schöpfung und Gottes Liebe für Schönheit könnte ich Stunden schreiben ohne ein Ende zu finden. 
Diesen Sinn für Schönheit hat und Gott ins Herz gelegt. Wir streben nach der Schönheit, nach der Vollkommenheit, weil die vollkommene Schönheit allein bei Gott zu finden ist. Unser Streben danach ist ein Ausdruck der Sehnsucht nach Gott.

Gott ist ein Gott der schönen Dinge. Das sehen wir schon allein daran, wie viel Zeit und Mühe er auf sich genommen hat um zu bestimmen, wie die Gewänder der Priester für das Heiligtum gemacht werden. Verziert sind sie mit Stickereien und edlen Stoffen. Mit dieser Aufwendigen Schönheit zeigt und Gott, dass die Schönheit allein schon göttlich ist und auch wir uns mit dieser Schönheit schmücken sollen.
Nun zeigt uns die Schrift aber auch gleich, dass die Schönheit für Gott nicht darin besteht, das wir uns aufbrezeln. Gottes Wert liegt eher darauf, dass wir die von ihm gegebene Schönheit zeigen. So mussten sich die Israeliten zum Beispiel waschen, auch ihre Kleidung, bevor Gott zu ihnen herab kam und ihnen das Gesetz zu bringen. Auch für die Priester gab es extra Waschbecken, damit sie vor der Opferung rein und sauber sind (2. Mose 30, 17-20)

All diese Beispiele zeigen uns, dass Gott die von ihm geschaffene Schönheit sehen will. Wir sollen uns pflegen und unsere Geistlichkeit nicht mit betonter Hässlichkeit bezeugen (Vgl Mt 6, 17-18). Ganz im Gegenteil, wenn wir nachlässig im Bezug auf unser Äußeres sind, so zeugen wir von fleischlichen Wandel, nämlich von Faulheit und Undiszipliniertheit.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass dies ein Pladoye für Schmuck und Prunk ist, aber genau darum geht es Gott nicht. In der Schrift sehen wir im Gegenteil, dass die Frauen, die sich geschmückt haben meist ihren Schmuck zur Verführung oder Unehre anlegten. So trug zum Beispiel die Frau von Hosea Ohrringe und Juwelen um ihren Liebhaber attraktiv zu erscheinen (Hos 2,13). Judas Schwiegertochter, Tamar, zog Hurengewand an (1. Mose 38, 14+15)
Dagegen stehen die Menschen, die nach der Buße Gottes suchten. Sie schmückten sich nicht, sondern verliehen der Sündhaftigkeit ihres Inneren einen äußeren Anstrich. Auch dies kann man in Kleidung (Sack und Asche) ausdrücken (Vgl Dan 9,3 und 2.Mose 33, 4+6)


Zusammengefasst kann man sagen, dass Gott sehr viel Wert auf unser Äußeres Erscheinungsbild legt. Wir sollen das Sinnbild der Sündhaftigkeit umhüllen und bedecken, aber trotz allem die Schönheit der göttlichen Schöpfung zum Ausdruck bringen. Nicht mit Schamlosigkeit ehren wir Gott, aber auch nicht mit bewusster Hässlichkeit. Unser Äußeres soll unser Inneres hervorkehren und unsere Zugehörigkeit zu Gott ausdrücken. Das ist es, was unsere Kleidung aussagen soll.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen