Samstag, 8. November 2014

Meine Begegnung mit dem Heiligen Geist.

Zu dem Besuch unserer lieben Geschwister aus den USA hielten wir am Abend das Mahl der Jünger ab.
 
Zuerst lasen wir in der Bibel und schon bei den ersten Wort umfing mich ein seltsam warmes Gefühl. Es war wie die Umarmung eines geliebten Menschen, nur wärmer, fester und liebender als jede Umarmung sein kann. Sie kam tief aus mir heraus. Wir lasen die Bibel auf englisch und auch wenn mein Englisch nicht das schlechteste ist, so verstand ich noch nie so gut die Worte, die ich an diesem Tag hörte. Wir lasen aus dem Korintherbrief und es war, als hätte ich es nie anders gehört, nie anders wahrgenommen, als in dieser Sprache, wo ich es doch noch nie in englisch gehört hatte. Es erfüllte mich, mein ganzes Sein und ich fühlte noch mehr diese Wärme in mir, um mich herum aufsteigen.
Danach begaben wir uns zur Fußwaschung, die Frauen und Männer getrennt. Zuvor hatte ich Sorge davor, denn noch nie hatte ich dieses Geschenk empfangen von einer Schwester. Als sie sich aber vor mich kniete und meine Füße in das kalte Wasser tauchte war es, als wäre es nie anders gewesen. Es war rein und echt, unverfälscht und wahr. Ich wusste einfach, dass das der Größte Dienst war, den ein Mensch mir entgegenbringen konnte und jede Scheu war verflogen. Als meine Schwester mir die Füße trocknete mit dem warmen und weichem Tuch war es, als wäre ich nicht mehr der selbe Mensch wie zuvor. Ohne Sorge machte ich mich daraufhin daran auch ihr die Füße zu waschen. Und auch dabei fühlte ich mich in keiner Weise falsch. Es war das Normalste der Welt ihr diesen Dienst zu leisten. Noch nie habe ich mich so wohl gefühlt.


Die Männer waren noch immer bei Ihren Waschungen, als wir Frauen sie schon stumm beendet hatten. Viele Worte sprachen sie, aber auch diese Worte waren mir in keiner Weise fremd. Ich hörte sie, als hätte ich sie schon immer gehört.
Die Worte auch, die danach aus der Schrift gelesen wurden, waren mir nicht unbekannt, sie waren meine Worte ohne das ich sie zuvor gehört hatte, sie waren in mir, ohne das ich sie noch einmal im selben Wortlaut wiederholen könnte.
Noch nie hat ein Stück Brot so wohl geschmeckt, noch nie war ein Schluck Wein süßer. 
 
Dieses Erlebnis hat mich verändert, meine Sicht auf die Welt, mein Wesen, mein Verständnis von Liebe, denn noch nie habe ich eine so tiefe Hingabe gegenüber jemanden gespürt wie in diesen Momenten. 
 
Dieser Tag hat meinen Glauben verändert, dieser Tag hat mich verändert. Er hat mir geschenkt, was ich mein Leben lang gesucht habe, die Verbindung zu dem, der mich geschaffen hat und mit diesem Tag habe ich erfahren, was es heißt Vergebung zu empfangen.

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