Ein Kopf, aber viele Bedeckungen

Ich habe ja in der Vergangenheit schon viel über Sinn und Zweck des Kopfbedeckens geschrieben und auch über den Sinn von sittsamer Kleidung, was aber wohl bislang etwas kurz kam waren die verschiedenen Arten von Sittsamkeit und Headcovering. Das möchte ich in den nächsten Beiträgen nachholen und mich auch gleich noch für meine lange Abwesenheit entschuldigen.

Jetzt aber zum heutigen Thema (oh ich neige so sehr dazu mich zu verzetteln (o: )
In der Fülle der biblischen Glaubensbewegungen gibt es eine ähnlich große Anzahl an Möglichkeiten sich dem Gebot der Kopfbedeckung zu nähern. Da gibt es die Variante mit Tüchern, die von einem Marianschleier (wie bei der orthodoxen und katholischen Kirche üblich), einem einfachen Bauerntuch (was man häufig mit Mamuschka aus der russischen Tundra in Verbindung bringt), bis hin zu den aufwändigen Bindetechniken der Tichel (die üblich für Muslime und Jüdinnen sind aber auch im christlichen Glauben tief verwurzelt sind). Dazwischen sind natürlich unzählige Abstufungen möglich, die auch ich nicht alle kenne.


Heute möchte ich mich aber um die Kopfbedeckungen der Anabaptisten bemühen. 

Das Spektrum der Anabaptisten ist sehr groß, auch wenn die bekanntesten die Amish und Hutterer sind. In Deutschland sind die Russlanddeutschen Gemeinschaften eine der letzten anabaptistischen Kirchen.

Auch die anabaptistischen Kirchen haben verschiedene Arten der Kopfbedeckung, die ich euch gern anhand von Bildern und nahe bringen möchte.


Die Russlanddeutschen



Die Russlanddeutschen Frauen tragen meist Schaltücher oder breite Bänder oder sie tragen gefaltete Tücher. Diese stecken sie mit Haarnadeln fest und binden sie unterhalb eines Dutts fest. 


Abb1: Wie man das Tuch falten muss



Abb2: Darstellung wie man es bindet


Die German Baptist, Dunkard, Mennoniten, Amish

Für die meisten Menschen ist ja das eindeutigste Zeichen einer Amish ihr Häubchen, aber auch die meisten anderen amerikanischen Anabaptistengruppen tragen Häubchen um den 1. Korinther zu entsprechen. Dabei gibt es Softcaps, welche aus weichem Baumwollstoff gemacht sind und es gibt feste Häubchen.
Die festen oder steifen Häubchen lassen sich auch nocheinmal unterteilen in halbdurchsichtige und blickdichte.
Ich die letzten beiden Varianten für euch ;)




Die Charity Mennoniten, Dunkard, Conservative Brethren

In diesen Gruppen werden sogenannte Prayerveils getragen. Das sind eine Art kleine, runde Deckchen, die man entweder mit Nadeln oder mit Haarklammern feststeckt.
Auch hier gibt es die verschiedensten Varianten, in lang oder kurz, aus Baumwollstoffen, Fahnentuch oder Spitze.




Die Dunkard, Conservative Brethren

Diese beiden Gruppen tragen unter Umständen auch eine Kopfbedeckung, die aussieht wie ein winziges Häubchen, welches mit Nadeln oder Haarklammern über den Dutt gesteckt werden. Viele konservative Anabaptisten sehen diese Haarbedeckung allerdings kritisch, weil sie nur einen Bruchteil des Kopfes bedeckt.